Helfende Hände e.V. Dessau-Roßlau
Ferd.-v.-Schill-Str. 7
06844 Dessau-Roßlau
Montag-Freitag 14.00 - 19:00 Uhr
nach telefonischer Vereinbarung
VON SYLKE KAUFHOLD
DESSAU/MZ - Es ist gemütlich im "Treff 18". Liebevoll gestaltet laden die Räume in der Kavalierstraße 18 in Dessau zum Spielen und auch Lernen ein. Lauri hatte die "Kinderinsel" in der vorigen Woche das erste Mal besucht und war begeistert. "Bei euch ist es ja genauso schön wie zu Hause", sagte der Siebenjährige und machte Christel Schöbe und Gabriele Wolfram damit das schönste Kompliment.
Die beiden Frauen sind die ehrenamtlichen Betreuerinnen des Treffs, der ein weiteres Projekt des Vereins "Helfende Hände" ist. Die Linderung der Kinderarmut in der Stadt Dessau-Roßlau haben sich dessen durchweg ehrenamtlichen Mitstreiter auf die Fahne geschrieben. Seit 2004 arbeitet die Initiatorin Lotte Jüptner unermüdlich an diesem Ziel. Mehr als 3 000 Kinder sind in der Doppelstadt von Armut betroffen.
Mit ihrer Begeisterung, ihrem Elan und ihrer Herzenswärme hat sie auch Christel Schöbe und Ga-briele Wolfram angesteckt. "Es ist toll, was der Verein für die Kinder macht, deshalb hab ich mich nach meiner Pensionierung entschlossen mitzuhelfen", berichtet Christel Schöbe. Wie Gabriele Wolfram war sie als Lehrerin tätig. Ihren "Treff 18" beschreiben beide als "Nest, wo die Kinder, die zumeist aus sozial schwachen Familien kommen oder Migranten sind, hingehen können, Freunde treffen und sich auch Probleme und Sorgen von der Seele reden können". Einige Kinder kommen jeden Tag, erledigen ihre Hausaufgaben hier, können Nachhilfe erhalten und natürlich basteln, spielen und die Stadt kennenlernen. Der Besuch von Kultureinrichtungen steht nämlich ebenso auf dem Programm wie das Ausprobieren und Entdecken der eigenen Fähigkeiten. "Wir möchten den Kindern ermöglichen, mal rauszukommen, am Leben in der Stadt teilzunehmen", beschreibt Christel Schöbe das Anliegen, "und wir wollen ihnen Hilfe fürs Leben geben."
Die Osterferienwoche gab den Jungen und Mädchen wieder eine Menge Gelegenheit dazu. Von 10 bis 16 Uhr war der Tag prall gefüllt. In der Schulzeit hat der Treff wochentags von 14.30 bis 18 Uhr geöffnet. Etwa 40 Kinder monatlich, im Alter von acht bis 15 Jahren, haben ihn seit seiner Eröffnung im Oktober vorigen Jahres bereits für sich entdeckt. Tendenz steigend. "Da werden unsere Räume bald schon wieder zu klein", stellen die beiden Frauen fest. Aber ärgerlich sind sie darüber keinesfalls.
Während im "Treff 18" also alles nach Plan läuft, hat Lotte Jüptner schon längst das zweite Großvorhaben des kleinen Vereins im Kopf: Seit 2004 ermöglichen die "Helfenden Hände" Kindern aus sozial benachteiligten Familien die Teilnahme an Feriencamps. Organisation, Finanzierung und Durchführung sind Vereinssache. "Die Kinder und auch deren Eltern sind unheimlich dankbar dafür, dass sie mal rauskommen, etwas anderes kennenlernen und unbeschwerte Ferien erleben können", sagt Jüptner. Entsprechend groß ist die Nachfrage. 105 Kinder waren im Sommer 2012 dabei. 750 seit 2004. In diesem Jahr soll die Reise nach Drei Annen Hohne und nach Blankenburg im Harz gehen.
Die Finanzierung allerdings ist für Lotte Jüptner in jedem Jahr eine Zitterpartie. Denn der Verein ist voll und ganz auf Spenden angewiesen. Für alle seine Projekte. 37 058 Euro haben Jüptner und ihre Mitstreiter im vorigen Jahr eingeworben. Bis auf 750 Euro, die für die Miete benötigt werden, wird alles Geld für die Kinderprojekte verwendet. Auch Förderpatenschaften reicht der Verein aus. Hierbei werden Spenden für die Finanzierung von Schulmaterial, Nachhilfe, Mitgliedschaften in Sportvereinen oder ähnliches verwendet. "Das Bildungs- und Teilhabepaket reicht nicht aus", sagt Lotte Jüptner. Damit das Geld auch die wirklich Bedürftigen erreicht, arbeitet der Verein eng mit den Direktoren und Schulsozialarbeitern von drei Schulen zusammen. 40 Schüler wurden 2012 unterstützt.
DESSAUER VEREIN
Der Verein Helfende Hände gründete sich 2010 aus einem Projekt des Kiez e.V., das 2004 ins Leben gerufen wurde. Der Verein zählt 15 Mitglieder. Kuratoriumsvorsitzender ist Ministerpräsident Reiner Haseloff. Kuratoriumsmitglied ist außerdem Andre Bücker, Intendant des Anhaltischen Theaters. Mit dem Theater plant der Verein für dieses Jahr das Projekt Kultur macht stark, gefördert vom Deutschen Bühnenverein.
Gesunde Ernährung steht im Mittelpunkt eines Kochkurses, für den der Verein den Inhaber des Kochateliers, Marco Günther, gewinnen konnte. 15 Kinder nehmen derzeit an solch einem Kurs teil.
Großen Wert legt der Verein auf die Zusammenarbeit mit den Eltern seiner Schützlinge. Um den Austausch mit ihnen zu intensivieren, rief der Verein einen Eltern-Stammtisch ins Leben, der sich seit Februar einmal im Monat trifft. Ziel ist es, die Eltern zu stärken, damit sie ihren Kindern eine Stütze sein können.
In einem Kinderweihnachtslädchen auf dem Dessauer Adventsmarkt bietet der Verein seit einigen Jahren Basteleien und Programme. 2012 kamen 500 Kinder.
Wir möchten
den Kindern Hilfe fürs Leben geben.
Gabriele Wolfram
Verein Helfende Hände
Pizza essen ist lecker und Pizza backen macht Spaß, sagen Jonas, Josie und Gorton. Hilfe gibt es von Praktikant Uwe Junker.FOTO: LUTZ SEBASTIAN
Mitteldeutsche Zeitung 06.11.2012
Auch Neuheiten gibt es, verraten die Veranstalter vorab. Fast etwas außer Atem, berichtet Dirk Merkel vor der Presse von der eben in Empfang genommenen Lieferung zur neuen Weihnachtsbaumbeleuchtung. "Unsere Gäste fanden den Baum in den Vorjahren etwas zu dürftig beleuchtet", haben Merkel und Kuban die Kritiken ernst und nochmal extra Geld in die Hand genommen. "Der Tannenbaum soll nicht länger das Stiefkind des schönen Marktes sein!" Neuer glänzender Baumschmuck und hell erstrahlende und trotzdem Strom und Kosten sparende LED-Beleuchtung sollen den Baum zum prunkvollen Zentrum des Marktes machen.
Neuer Marktmeister wird der 28-jährige Veranstaltungskaufmann Marcus Knak. Der junge Dessauer wirkt seit sechs Jahren als Standortverantwortlicher bei den Sachsen-Anhalt-Tagen mit. 75 Händler wollen ab 26. November mit ihren Angeboten einstimmen auf die Advents- und Vorweihnachtszeit. Das entspricht einem "Aufwuchs" um etwa 10 Prozent, freuen such Merkel und Kuban, dass sich die "Dessauer Märchenweihnacht" mehr und mehr einen Namen macht. "Die Händler schließlich tragen mit ihren Standmieten vier Wochen lang das Fest und Programm." Auch hier haben die Veranstalter aufgestockt, können sich die Gäste auf ein neues und verbessertes Bühnenprogramm freuen.
Bereits am 28. November will Annemarie Eilfeld mit ihrem Auftritt das Publikum verzaubern. Auch zur Aprés-Ski-Party an allen Donnerstagen legt in diesem Jahr nicht allein ein DJ die Scheiben ein, sondern bittet jeweils ab 18 Uhr eine Live-Stimmungsband zum Tanz.
Neben dem vielfältigen Angebot des letzten Jahres präsentieren sich einige neue Händler mit ihren Köstlichkeiten und Angeboten und ihrer liebevoll gestalteten Weihnachtsdekoration. Der größte Teil der neuen Händler, deren Hütten sich zu den Geschäften der Zerbster Straße öffnen, befindet sich im "neuen Lauf." Dieser Weg führt wie gewohnt vom Rathaus über den Weihnachtsmarkt bis hin zur Bühne. Und hat einen Rückweg auf dem Gehweg zum Rathaus-Center. So hoffen Merkel und Kuban, auch die ortsansässigen Gewerbetreibenden in die "Dessauer Märchenweihnacht" einbinden zu können.
Im Vorjahr viel Besuch fand die vom Verein "Helfende Hände" betriebene Kinderhütte. 2012 nun soll sie ins Herz des Adventsmarktes, in die Nähe des Weihnachtsbaumes rücken. Hier können die Mädchen und Jungen unter Betreuung der "Helfenden Hände" spielen, basteln und backen.
Eröffnet wird der Adventsmarkt am 26. November um 15 Uhr durch Oberbürgermeister Klemens Koschig. Und natürlich darf dabei auch der traditionelle Stollenanschnitt nicht fehlen.
Mitteldeutsche Zeitung 02.07.2012
Im Rathaus-Center, wo an jedem Tag die historische Kaffeetafel zum Platznehmen einlädt, gibt es am Sonntag ein Benefizfrühstück. (ARCHIVFOTO: SEBASTIAN)
Der Ministerpräsident Rainer Haseloff empfängt als Vorsitzender des Kuratoriums des Vereins persönlich seine Gäste, Schirmherr des Vereins ist Joachim Zagrodnick, Chefarzt des Städtisches Klinikums Dessau.
Der Verein "Helfende Hände" engagiert sich seit seiner Gründung im Jahr 2010 für besonders bedürftige Kinder und Jugendliche in Dessau-Roßlau. Seinen besonderen Beitrag zum Sachsen-Anhalt-Tag sieht der Verein darin, gerade bei solch einem Großereignis auch die sozial Schwächeren in der Gesellschaft zu bedenken. So entstand die Idee eines großen Benefiz-Frühstücks im Rathaus-Center, zu dem viel Prominenz und zahlreiche Dessau-Roßlauer Frühaufsteher erwartet werden. "Wir freuen uns besonders über die Unterstützung durch den Mitteldeutschen Rundfunk, der zum Sachsen-Anhalt-Tag hochkarätige Künstler in unsere Stadt bringt.
Einige von ihnen werden bereits beim Benefiz-Frühstück hautnah für unsere Gäste erlebbar sein", sagt der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Henrik Pregel. Zudem werden auch regionale Künstler wie das Saxophon-Quartett der Jugend-Big-Band oder das Anhaltische Theater hier ihren Beitrag für den guten Zweck des Vereins leisten.
Für fünf Euro, die zu hundert Prozent bedürftigen Kindern zugutekommen sollen, wie es der Verein ankündigt, gibt es im Rathaus-Center ein Frühstück mit frischen Brötchen, herzhaftem und süßem Belag und Kaffee. Ein Kuchenwettbewerb und eine Tombola mit Preisen, zum Beispiel einem Fahrrad, runden das Programm an diesem Sonntagmorgen ab.
"Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich", erklärt der Vereinsvorstand. "Auch derjenige, den es ganz spontan früh aus dem Bett treibt, ist herzlichst als Gast beim Benefiz-Frühstück gesehen", heißt es in der Ankündigung für diesen Vormittag. "Wir wünschen uns zahlreiche Gäste für unsere Aktion, bei der das Frühstücken nicht nur in kulinarischen Genüssen, sondern auch - im Sinne des Benefizgedanken - in einer guten Tat zugunsten unserer bedürftigen Kinder mündet", so Henrik Pregel.
Das Benefizfrühstück ist am 8. Juli von 8 bis 12 Uhr vorgesehen. Um 13 Uhr öffnet das Rathaus-Center zum fürstlichen Sonntagsshopping bis 18 Uhr.
Mitteldeutsche Zeitung 15.06.2012
«Wer kennt die Frucht?», fragt Eventkoch Marco Günther die Jungen und Mädchen vom Verein «Helfende Hände» Dessau im Kochkurs. (FOTO: SEBASTIAN/ARCHIV)
Seit Februar dreht sich bei Isabell und Meryem vom Verein "Helfende Hände" in Dessau jeden Montagnachmittag alles ums Essen. Dann gehen sie, gemeinsam mit acht anderen Jungen und Mädchen, in das Kochatelier von Marco Günther in der Alten Brauerei. Dort lernen sie nicht nur das Kochen, sondern auch viel über Obst, Gemüse und Lebensmittel. "Das Zubereiten und das anschließende Essen machen richtig Spaß", finden die beiden Zwölfjährigen und gehören deshalb zu den emsigsten Kursgängern. Vieles, was Marco Günther für die Zubereitung der Speisen auf den Tisch stellt, kannten sie bis dahin nicht.
Und dies ist auch der Grund, warum Projektleiterin Lotte Jüptner diesen Kochkurs ins Leben gerufen hat. "Wir wissen von unseren Ferienlagern und Veranstaltungen, dass sich die Kinder oft nur von Fast Food ernähren, kaum Obst und Gemüse oder Hausmannskost kennen. Dagegen wollen wir etwas tun", sagt Jüptner und begrüßt die Aktion des Vereins "Wir helfen", der sich in seinem Jahresprojekt darum kümmert, dass Kinder gesund und fit werden.
In Marco Günther hat Lotte Jüptner einen Partner gefunden. "Er war sofort bereit, unser Projekt zu unterstützen", sagt sie. Besonders freut sie sich, dass Günther die Kosten für den Kurs weitgehend alleine trägt. Lediglich einen kleinen Obolus für den Einkauf müssen die Kinder bezahlen. "Das ist eine super Sache, da stehe ich voll dahinter und mache es gerne", sagt der Eventkoch.
Bis Oktober werden die Jungen und Mädchen, die aus sozial schwachen Familien kommen und vom Verein "Helfende Hände" in ihrer Freizeit betreut werden, ins Kochatelier kommen. "Die Kinder sind alle begeistert und machen eifrig mit", sagt Projektbetreuerin Sabine Schulze. Beim Waschen, Schnippeln und Vorbereiten seien sie alle eifrig. Nur beim Essen würden einige zurückhaltend sein. "Viele kennen das Essen nicht, was sie gekocht haben, und probieren es dann auch nicht", bedauert Schulze. "Leider steht nämlich bei vielen das schnelle, ungesunde Essen immer noch an erster Stelle."
Ein Zwei-Gang-Menü werden die Kinder am Ende des Kurses problemlos auf den Tisch bringen können, verspricht Marco Günther. Und das neue Wissen und Können sollte dann auch angewandt werden. Deshalb plant er zum Abschluss des Kurses im Oktober einen großen "Galaabend", bei dem die Kinder für ihre Eltern, Geschwister und Gäste kochen werden. Auch im Juli wird es schon einmal einen solchen "Elternabend" geben. "Es ist uns wichtig, die Eltern einzubeziehen", sagt Lotte Jüptner. "Vielleicht können die Kinder sie mit ihrer Begeisterung ja anstecken."
Bis dahin werden die Jungen und Mädchen nicht nur das Kochen an sich lernen. "Sie sollen auch die Lebensmittel kennen lernen, wie sie zubereitet werden und was man daraus machen kann", sagt Jüptner. Auch das Einkaufen nebst Preisvergleich, ein Besuch in einer Fleischerei und auf einem Gemüsehof stehen auf dem Kursprogramm. Ebenso wollen die Kinder einen Kräutergarten am Kochatelier anlegen. Wozu die verschiedenen grünen Stängel aber alles gut sind, wissen sie allerdings noch nicht so richtig.
Da hilft nur Ausprobieren. "Die Kinder sollen die Lebensmittel entdecken", sagt Günther, "sie mit Händen fühlen, riechen und kosten." Deshalb steht die Warenkunde nicht nur einmal auf dem Plan. Damit die Jungen und Mädchen am Ende mit den Gewürzen und Kräutern etwas anfangen können. Und auch eine Paprika, Ananas, Papaya, Honigmelone (er)kennen.
Die Kinder lernen in den acht Monaten eine andere Seite des Essens kennen. "Ich möchte ihnen zeigen, dass auch gesündere Gerichte als das reine Fast Food durchaus lecker sind", sagt Marco Günther. Und Lotte Jüptner will den Beteiligten zeigen, dass man durchaus preiswert und frisch kochen kann.
Mitteldeutsche Zeitung 05.05.2011
20 Jahre lang war Gabriele Süßmilch Verwaltungsdirektorin im Städtischen Klinikum. Auch im Ehrenamt engagierte sie sich stark. (FOTO: KLINIKUM)
Stadtratsvorsitzender Stefan Exner und Oberbürgermeister Klemens Koschig haben der Familie im Namen der Stadt Dessau-Roßlau ihre Anteilnahme ausgesprochen.
"Niemand war auf so etwas vorbereitet. Der Tod reißt eine riesengroße Lücke", erklärte Finanzdezernentin Sabrina Nußbeck, die seit 1. April Vorsitzende des Klinikum-Betriebsausschusses ist. Noch am Mittwochmorgen hatten beide Frauen miteinander telefoniert und Süßmilch habe ihr erklärt, eine gute und eine schlechte Nachricht zu haben. Die gute: Die Budgetverhandlungen für das Krankenhaus seien unter Dach und Fach. Die schlechte: Sie müsse zu einer Untersuchung nach Halle; "aber am Freitag sehen wir uns".
20 Jahre war Gabriele Süßmilch Verwaltungsdirektorin des Klinikums, zuvor leitete sie von 1989 bis 91 die Finanzbuchhaltung des Hauses. Sein Ausbau zu einem der modernsten Krankenhäuser im Land ist eng mit ihrem Namen verbunden ist. "Frau Süßmilch ist das Klinikum", sagt Nußbeck. Seit 1993 entstand der Ersatzneubau. Über dem fünften Bauabschnitt schwebte im Oktober 2010 der Richtkranz. "Wir hören noch nicht auf, denn wir wollen unsere Träume realisieren", sagte Süßmilch damals, das nächste Bauvorhaben im Blick: Die Apotheke des Klinikums soll ebenfalls einen neuen Standort erhalten.
Süßmilch hatte stets die Belange von Patienten und Personal im Blick. Unter ihrer Ägide wurde das Klinikum ein familienfreundliches Unternehmen, das einen eigenen Betriebskindergarten hat und für Kinder im Sommer 2010 erstmals eine Ferienfreizeit organisierte. Das Wohl von Kindern lag ihr besonders am Herzen. So wurden zahlreiche Kinder aus dem Ausland mit schwersten Verletzungen am Klinikum operiert, für die das Friedensdorf International oder der Verein "Kinder brauchen uns" um Hilfe baten. Als Schirmherrin begleitete sie das Dessauer Kiez-Projekt "Helfende Hände".
Gabriele Süßmilch war Mitbegründerin der Initiative "Leuchttürme für Bildung und Kultur Dessau-Roßlau" und maßgeblich in die Vorbereitungen des Jubiläums "Anhalt 800" eingebunden. Die Auftaktveranstaltung muss ohne sie stattfinden. "Die Organisatoren sind sich indes einig, dass es ganz in ihrem Sinne ist, wenn der festliche Auftakt wie geplant begangen wird", heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung.
Im Klinikum und im Medizinischen Versorgungszentrum, dessen Geschäftsführerin Süßmilch seit der Gründung 2006 war, "stehen wir nun vor großen Problemen, weil eine Reihe von Entscheidungen ansteht", sagte Nußbeck der MZ. Da es keine eindeutige Vertretungsregelung gibt, muss nun schnell eine Interimslösung gefunden werden.
Mitteldeutsche Zeitung 03.03.2009
Schülersprecherin Ulrike Hauschild und Sportlehrerin Kathrin Neitzke überreichen Lotte Jüptner vom Kiez e.V. denSpendenscheck über 203,50 Euro; Runde um Runde errannt beim Lichterlauf im Paul-Greifzu-Stadion. (FOTO: SEBASTIAN)
Seit vier Jahren pflegen Schüler, Lehrer und Eltern die Tradition in der Vorweihnachtszeit, schrubben im Paarlauf über eine halbe Stunde so viele Runden wie möglich herunter. Nicht der sportliche Aspekt spielt hier die Hauptrolle, sondern der gute Zweck. "Wir nehmen ein kleines Startgeld und spenden die Einnahmen für ein soziales Projekt", sagt Kathrin Neitzke. Lehrerin für Sport und Englisch am Gropius-Gymnasium.
Die Erträge sind in den Anfangsjahren den Tsunami-Opfern in Indonesien zugute gekommen oder an Unicef gespendet worden. "Jetzt wollten wir den Betrag für Bedürftige in der Stadt spenden. Wir haben im Schülerrat überlegt und beraten. Und freuen uns jetzt, zu wissen, wo das Geld landet", erzählt Schülersprecherin Ulrike Hauschild aus der 10 b von einer Neuorientierung. Gelandet ist es in guten, in "Helfenden Händen". Im Vorjahr wurde die Regenbogenschule unterstützt. In diesem Jahr kommt der Erlös des Lichterlaufes dem Projekt "Helfende Hände" vom KIEZ e.V. zugute.
Es gab einen Teilnehmerrekord mit 50 Laufpaaren. Einen Euro entrichteten Kinder für den Start, Erwachsene zwei Euro. Mit dem Verkauf von Heißgetränken wuchs der Betrag an auf 203,50 Euro. "Vielen herzlichen Dank", spricht Lotte Jüptner vom Kiez bei der Scheckübergabe aus. Ganz wichtig sei ihr die Erkenntnis, dass hier "Kinder für Kinder spenden". Für die, die nicht auf der Sonnenseite leben können und statt dessen von Armut betroffen sind.
Mit den Kinderpatenschaften Helfende Hände unterstützt der Kiez Bildungs- und Freizeitprojekte. Je zwei Feriendurchgänge will der Kiez e.V. im Sommer anbieten, beim "Paddelcamp" am Leopoldshafen und im "Waldcamp" in Drei-Annen-Hohne im Harz. "Urlaub ist für diese Kinder sonst fast unerreichbar", weiß Lotte Jüptner und auch, dass sie für dieses große Ziel noch unendlich viel Arbeit und Kraft aufbringen muss. 30 000 Euro sind aufzubringen. Bisher gesammelt und gebucht sind 10 000 Euro. Finanziert werden sollen die Lager über Button-Verkäufe, Benefizkonzerte am Anhaltischen Theater und Förderpatenschaften.
Bildungshilfe wird geleistet mit einem Netzwerk für Nachhilfeunterricht "Schüler helfen Schülern". Da helfen die Mädchen und Jungen aus dem Philanthropinum und aus dem Liborius gegen einen kleinen Obolus. "Aber wir könnten noch jede Menge Schüler-Lehrer gebrauchen", blickt die Kiez-Frau direkt auf Gropius-Schülersprecherin Ulrike. Und begegnet dort glänzenden Augen. "Oh, das ist interessant, das werden wir im Schülerrat durchsprechen." Das Netzwerk, es kann nicht genug wachsen.
Mitteldeutsche Zeitung 10.01.2010
Schnee und Wind haben eine große Party verhindert. Dem Baum auf dem Marktplatz half das nicht, er fiel dennoch. (FOTO: SEBASTIAN)
Seit dem 14. November vergangenen Jahres hatte der Baum von Elke Schmidt aus der Siedlung den Dessauer Marktplatz geschmückt. Die MZ-Leser hatten ihren Favoriten zuvor in einer großen Internetabstimmung selbst bestimmt. Mit einer großen Party wurde sie auf dem Markt aufgestellt.
Es ist 12.07 Uhr, als der 19-Jährige Forstwirtsauszubildende Florian und sein Chef Andreas Neumann von der Baumpflege Anhalt "Achtung!" rufen und damit die Schaulustigen, die den Baumfäll-Event in Dessaus Zentrum verfolgen, zur Vorsicht mahnen. Im nächsten Augenblick fällt das rund 15 Meter hohe Prachtexemplar auch schon in Richtung Rathaus. "Alles hat sehr gut funktioniert, wir sind zufrieden", stellt Florian Markmann fest, "die Douglasie ist genau dort gelandet, wo wir sie hinhaben wollten."
Das liegt vor allem an der gründlichen Vorbereitung der Fällung. Den Wind müsse man beachten, so Azubi Florian. Aber der kam zum Glück aus nördlicher Richtung, so dass heute kein Seil zum Ziehen nötig war. Als nächstes wird der so genannte Fällkeil ausgesägt, der die Fallrichtung des Baumes bestimmt. Und dann folgt auch schon der eigentliche Fällschnitt: 2,7 Tonnen Holz bei einem Stammdurchmesser von stattlichen 50 Zentimetern bewegen sich schnell in Richtung Erde. Knackend und raschelnd schlägt die Douglasie auf dem harten Pflaster auf.
Während der üppige Baumstamm von seinen Ästen getrennt, zerkleinert und zu Brennholz verarbeitet wird, lassen sich die circa 50 Schaulustigen zu den Hits von DJ Brunni den letzten Glühwein der Saison schmecken. Annett Merkel von "Grill und Imbiss Merkel" freut sich, noch eine gute Nachricht verkünden zu können. Getreu dem Motto "Kinder helfen Kindern" waren fleißige Plätzchenbäcker auf der großen Adventsmarktbühne dazu eingeladen, auf der "Kinderbackstraße" für den guten Zweck Kekse auszustechen.
"So kamen 255 Euro Spenden zusammen, die wir gern dem Projekt ,Helfende Hände' des Kiez e. V. Dessau überreichen möchten." Lotte Jüptner, die den symbolischen Scheck im Namen des Kiez dankbar entgegennimmt, weiß auch schon, wo das Geld Verwendung finden soll: Es wird die Förderpatenschaften für sozial schwache Schüler unterstützen.
Unterdessen hat sich Adventsmarktbetreiber Dirk Merkel drei hüfthohe Teile des Baumstammes gesichert. "Die sind für den nächsten Adventsmarkt - da machen wir Stehtische draus", sagt er über die neue Bestimmung der ausgedienten Douglasie und ist damit schon mitten in den Planungen für den kommenden Adventsmarkt.
Mitteldeutsche Zeitung 24.01.2010
Ehrenamtliche des Vereins «Helfende Hände» (BILD: Sebastian)
DESSAU/MZ.
"Helfende Hände" heißt das Projekt des Kiez-Vereins, das sich diesem Anliegen verschrieben hat. Am Freitagabend trafen sich die Mitstreiter im Kiez-Café, um das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen, auf die neuen Aufgaben zu blicken und sich selbst ein Stündchen der Ruhe in gemütlicher Runde zu gönnen.
Das haben sie sich verdient. Vereinsvorsitzender Andreas Gellies lobte die Entwicklung, die das Projekt im vorigen Jahr genommen hat. Auch der Zuspruch, den das Projekt in der Öffentlichkeit gefunden habe, sei erfreulich gewachsen. Ferienfreizeiten, Nachhilfe, Lehrmittel- und Schulspeisungshilfe, das Kinderweihnachtslädchenstanden 2009 auf der Agenda der "Helfenden Hände". Und werden es auch 2010 wieder sein. "Wir wollen Notsituationen lindern", beschreibt Projektleiterin Lotte Jüptner das Hauptanliegen. 20 Kindern der Pestalozzi- und Zoberbergschule kam 2009 über das Projekt eine Förderpatenschaft zugute. Von den 90 Euro, die von Paten gespendet werden, erhalten die Schüler Lehrmittel und Bücher. "Die Auswahl der Schüler erfolgt in Zusammenarbeit mit den Schulsozialarbeitern, den Fördervereinen der Schulen und Klassenlehrern", erklärt Jüptner. 72 Kinder wurden mit einem Essengeldzuschuss unterstützt.
Verstärkung haben die "Helfenden Hände" bereits in den ersten Tagen des neuen Jahres bekommen. Gabriele Süßmilch, Verwaltungsdirektorin des Städtischen Klinikums, wurde als Schirmherrin gewonnen. "Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche ordentlich aufwachsen und zu essen haben. Dazu wollen wir unseren Anteil leisten", sieht Süßmilch ihr neues Ehrenamt, wofür sie aber auf die Unterstützung der gesamten Klinikleitung bauen könne, betont sie. Das Klinikum war schon in der Vergangenheit ein Partner des Projektes. "Wir werden sowohl finanzielle Hilfe als auch logistische Unterstützung leisten", kündigt die Schirmherrin an, die natürlich auch an anderer Stelle um Unterstützung für die "Helfenden Hände" werben werde.
Die wird in diesem Jahr wieder zahlreich gebraucht werden, denn die Ziele des kleinen Teams sind ehrgeizig. Drei Ferienfreizeiten, dann unter dem neuen Namen "Soziales Reisewerk für Kinder und Jugendliche" sollen im Sommer durchgeführt werden. 100 Jungen und Mädchen kamen 2009 in den Genuss einer solchen Reise. "Es wäre schön, wenn wir das in diesem Jahr wieder schaffen würden", wünscht sich Lotte Jüptner. Dafür werden eine Menge Spenden benötigt, die das ganze Jahr über auf das Spendenkonto eingezahlt werden können. "Jeder kleine Betrag hilft."
Neben den Förderpatenschaften für die schulische Unterstützung sollen in diesem Jahr auch Sportpaten gewonnen werden, um sozial benachteiligten Kindern eine Mitgliedschaft in einem Sportverein zu ermöglichen und damit eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Und nicht zuletzt soll sich in der Adventszeit wieder das Kinderweihnachtslädchen öffnen. "Der Erfolg hat uns motiviert", so Jüptner, "jetzt hoffen wir, weitere Partner zu finden".
Mitteldeutsche Zeitung 06.05.2010
Lotte Jüptner (li.) nahm Donnerstag von Gabriele Süßmilch den symbolischen Scheck für die «Helfenden Hände» entgegen. (FOTO: SEBASTIAN)
Für Lotte Jüptner schien Donnerstag die Sonne besonders hell - trotz des grauen Regenwetters. Die Leiterin des Kinder- und Jugendprojektes "Helfende Hände" des Kiez e.V. nahm von Gabriele Süßmilch, Verwaltungsdirektorin des Städtischen Klinikums und Schirmherrin des Kiez-Projektes die Spendenzusage über 10 000 Euro entgegen. "Meine Freude ist riesig, ich habe Luftsprünge gemacht, als ich das erste Mal davon hörte."
Dank der Zuwendung könnten zwei komplette Sommer-Ferienlager finanziert werden, verkündet Lotte Jüptner Donerstag sichtlich erleichtert. Wie in den Jahren zuvor, will das Projekt "Helfende Hände" auch in diesem Sommer bedürftigen Kindern diese Erholungsmöglichkeit außerhalb der Stadt geben. Drei Lager, in Drei-Annen-Hohe, Quetzdölzdorf und im Ökodorf "Sieben Linden", werden dafür vorbereitet. Insgesamt sollen 110 Kinder aus sozial schwachen Familien in den Feriengenuss kommen. "Die Nachfrage ist groß", weiß Lotte Jüptner und kämpft deshalb besonders um die notwendigen Gelder. Leider sei das Verständnis für die Hilfebedürftigkeit der Kinder nicht überall da. "Viele wollen die Armut vor der Haustür nicht sehen, andere meinen, diese Familien erhielten genügend Unterstützung vom Staat."
Dass dies nicht so ist, erfährt Lotte Jüptner in der täglichen Arbeit. Denn "Helfende Hände" engagiert sich darüber hinaus an vielen anderen Stellen. So konnten dank dieser Hilfe im vorigen Jahr beispielsweise 72 Kinder einen Zuschuss für das Schulessen erhalten, 20 Förderpatenschaften a 90 Euro wurden abgeschlossen, wovon bedürftige Kinder konkrete Sachhilfe für Schulutensilien erhalten. 230 Jungen und Mädchen erlebten im Kinderweihnachtslädchen eine kindgemäße Adventszeit. "Insgesamt konnten wir 600 Kindern helfen", sagt Lotte Jüptner stolz.
Für dieses Jahr haben die "Helfenden Hände" wieder ähnlich ehrgeizige Pläne. Für das "Gesamtpaket" werden 36 590 Euro benötigt. "Wir versuchen jetzt, dieses Geld über Spenden einzuwerben", sagt Schirmherrin Gabriele Süßmilch. "Das alles sind Kinder, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, ihnen wollen wir ein wenig Sonne bringen." Mit der Klinikum-Spende sei nicht ganz ein Drittel der Summe abgedeckt. "Damit ist schon mal eine gute Basis da." Im vorigen Jahr unterstützte das Städtische Klinikum bedürftige Kinder der Ganztagsschule am Zoberberg.
Mitteldeutsche Zeitung 02.07.2010
Karstadt unterstützt Kinder aus sozial schwachen Familien. Projekt-Akteure bitten um weitere Hilfe. Dessauer Kinder verleben dort ein paar schöne Ferientage. Es sind Kinder, die normalerweise keinen Urlaub kennen.
Quetzdölsdorf im Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat ein Schloss, einen verwilderten Schlosspark, ein Pfarrhaus und derzeit reichlich Nachwuchs. Es sind Dessauer Kinder, die dort seit vorgestern ein paar schöne Ferientage erleben. Es sind Kinder, die normalerweise keinen Urlaub kennen. Dass sie in dem kleinen Ort nach Lust und Laune toben und spielen können, haben sie dem Projekt "Helfende Hände" des Dessauer Kulturellen Einwohner- und Informationszentrums - kurz Kiez e.V. genannt - zu verdanken.
Um die 100 Kinder aus sozialschwachen Familien sollen in diesem Jahr mit Hilfe des Kiez-Vereins bzw. mit Hilfe Dessauer Spender Ferien erleben. In jedem Sommer seit 2007 ermöglicht das Kiez solche Angebote. "Doch die Spenden reichen kaum aus", sagt Projektleiterin Lotte Jüptner und klopft dieser Tage an viele Türen.
Dass das Dessauer Karstadt-Kaufhaus helfen wird, war für dessen Leiter Alexander Socher keine Frage. 815 Euro hatten die Mitarbeiter seines Hauses während der Weihnachtsfeiertage durch Aktionen gesammelt. Das Geld wurde gestern an "Helfende Hände" übergeben. Es ermöglicht immerhin vier Kindern, an einem Ferienlagerdurchgang in Quetzdölsdorf, in Drei Annen Hohne im Harz oder in Sieben Linde - einem Dorf in der Altmark - teilzunehmen.
Rund 26 000 Euro bringt der Verein in jedem Jahr auf. Mit diesem Geld werden die Ferien finanziert, damit werden aber auch sozial schwache Familien unterstützt. Deren Kinder erhalten einen Essengeldzuschuss oder bei Bedarf Unterrichtsmaterialien. Aber ob das Kiez letzteres auch im neuen Schuljahr stemmen kann, bleibt abzuwarten, erzählen Lotte Jüptner und Andreas Gelies vom Verein. Denn das Spendenaufkommen hat nachgelassen. Dass die Ferienfahrten zustande kamen, ist vor allem dem Engagement des Städtischen Klinikums zu verdanken. Mit 10 000 Euro wurde das Kiez-Projekt unterstützt. Weitere 8 000 Euro spendeten Dessauer Unternehmen und Privatpersonen. Leider ist die Gesamtfinanzierung damit immer noch nicht gesichert.
Es ist übrigens nicht so, dass das Kiez die Eltern der Kinder, die Urlaub machen, komplett von einem finanziellen Beitrag befreit. Rund 260 Euro kostet ein Ferienlagerplatz. 60 Euro davon beträgt der Eigenanteil für einen Platz, erklärt Andreas Gelies, dass der Verein zwar hilft, aber auch Wert auf den symbolischen Elternbeitrag legt. Und natürlich appellieren Gelies, Jüptner wie Karstadt-Kaufhausdirektor Socher: Das Wichtigste sollte niemand aus den Augen verlieren. "Das sind die Kinder." ....
Mitteldeutsche Zeitung 27.12.2010
Hans Tobler vom Lions-Club (Mitte) übergibt Daniela Lütje und Harald Trocha einen Spendenscheck. (FOTO: MZ)
Kaum hat die Kinderweihnachtsstadt im Karstadt-Warenhaus ihre Pforten geschlossen, steht das nächste Vorhaben an. Ein Winterferienlager in Spitzberg wollen die Mitstreiter des Projektes "Helfende Hände" um Lotte Jüptner das erste Mal durchführen. 20 bedürftige Kinder sollen auf diese Weise im Februar unbeschwerte Ferientage erleben können. "Wenn es gut gut ankommt und alles gut klappt, dann wollen wir das in jedem Jahr machen", kündigt die unermüdliche Projektleiterin an. Wie schon die Sommer-Ferienlager in Drei-Annen-Hohe, Quetzdölsdorf und Sieben Linden.
Vor vier Jahren hob Lotte Jüptner das Projekt "Helfende Hände" beim Kiez-Verein aus der Taufe. In dieser Zeit entstanden viele Unterstützungsaktionen für Kinder aus sozial benachteiligten Familien. So erhielten Kinder einen Zuschuss für das Schulessen, wurden Förderpatenschaften abgeschlossen, wovon bedürftigen Kindern Schulutensilien finanziert wurden oder Nachhilfeunterricht ermöglicht. Mehr als 600 Kindern konnte das Projekt im vorigen Jahr auf diese Weise helfen. "Der Bedarf ist riesig", weiß die Projektleiterin. Der Umfang der Arbeit sei in den letzten vier Jahren immer größer geworden. "Das ist von einer Einzelperson nicht mehr zu bewältigen."
Die "Helfenden Hände" brauchten eine neue Struktur, wo sich die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen lässt. Und so wurde Anfang Dezember der Verein "Helfende Hände" gegründet. In den Vorstand gewählt wurden Lotte Jüptner und Harald Trocha als stellvertretende Vorsitzenden, Daniela Lütje als Schriftführerin und Lisette Dornfeld als Schatzmeisterin. Stadtratspräsident und Rechtsanwalt Stefan Exner ist Gründungsmitglied. Schirmherrin bleibt die Verwaltungsdirektorin des Städtischen Klinikums, Gabriele Süßmilch. "Ein Vorsitzender wird noch gesucht", wirbt Lotte Jüptner um weitere Mitstreiter.
Die Linderung von Kinderarmut ist erklärter Vereinszweck. Dazu soll Bewährtes fortgeführt und Neues etabliert werden. Die Schaffung einer Kinderinsel als Anlaufpunkt für bedürftige Kinder, eine kostenlose Mittagsversorgung in den Schulen oder die Organisation eines Eltern-Kind-Urlaubes nennt Lotte Jüptner als neue Aufgaben.
Seinen Sitz hat der Verein "Helfende Hände" in der Brauereistraße 3. Mit Bedacht habe sie diesen Ort gewählt, so Jüptner. Denn von der unmittelbaren Nachbarschaft von Indoorspielplatz, Zuckerturm, BMX-Strecke erhoffe sie sich Synergieeffekte durch eine enge Zusammenarbeit. "Vielleicht ist auf dem Brauereigelände sogar die Kinder-Insel möglich?" Für die pädagogische und sozialpädagogische Begleitung arbeitet der Verein eng mit der Fachhochschule Merseburg und zwei Schulsozialarbeitern zusammen.
Mitteldeutsche Zeitung 30.06.2011
Im Bürgerbüro steht derzeit die rote Tonne. Auch Karin Halle nutzt die Gelegenheit und spendet Kinderbücher. (FOTO: LUTZ SEBASTIAN)
In Dessau gibt es graue Tonnen, blaue, gelbe und auch grüne. Aber eine rote? Und was bitte wird denn darin entsorgt? - Entsorgung ist sicher der falsche Begriff in Bezug auf die leuchtend rote Tonne, die zur Zeit im Bürgerbüro des Dessauer Rathauses steht. Denn es geht weder um Abfall, noch um Papier, Verpackungen oder Biomüll. Es geht vielmehr um Spielzeug! Und das macht auch ein Aufkleber auf der Tonne deutlich.
Die Idee für die rote Spielzeugtonne hatten das Jobcenter, die Dessauer Arbeits-, Beschäftigungs- und Strukturförderungsgesellschaft (DABS) und der Verein "Helfende Hände Dessau-Roßlau e.V." gemeinsam. Aktuell fördert das Jobcenter eine Arbeitsgelegenheit, in der 15 Frauen und Männer altes und defektes Spielzeug einsammeln, aufarbeiten und anschließend an Bedürftige abgeben, fasst Jens Krause, Leiter des Jobcenters zusammen. "Mit der Spielzeugbörse schaffen wir eine vorrübergehende Tätigkeit für Menschen, die aktuell keine Arbeit finden und doch arbeiten wollen."
Peter Lindner, Geschäftsführer der DABS, lobt das Projekt als "ein besonders schönes Beispiel" für Arbeit statt Arbeitslosigkeit, bei dem zwei Dinge besonders ins Gewicht fallen: "Es handelt sich um eine sinnstiftende Tätigkeit. Außerdem hat das Projekt einen hohen Nutzen für das Gemeinwohl." Die im Projekt integrierten langzeitarbeitslosen Menschen sind deshalb auch besonders motiviert und mit viel Engagement bei der Sache.
Mit dem Aufstellen der roten Spielzeugtonne im Bürgerbüro ist das Projekt öffentlichkeitswirksam geworden. Bisher wurden schon 700 verschiedene Spielzeuge gesammelt, als die rote Tonne in der Arbeitsagentur und im Jobcenter stand, im Klinikum und in der Stadtverwaltung. "Hier", so Lindner, "hatten bislang die Mitarbeiter gespendet. Wir möchten aber auch die breite Bevölkerung aufrufen, sich zu beteiligen."
Der 55-jährige Ulrich Krüger gehört zu den 15 Frauen und Männern, die seit 16. Mai bis 15. Dezember in der Maßnahme eine Arbeit gefunden haben. "Babyspiel, Puppen, Bücher", zählt er auf, sind bereits abgeben worden. Dazu haben Spender auch Kinderfahrräder, Tretautos, Autorennbahnen, Rollerskater, Stabilbaukästen, Legobausteine und anderes gestiftet. "Das Spektrum ist groß. Manche der Sachen haben wir auch abgeholt." Für die 15 Mitarbeiter heißt es dann, das gebrauchte, aber noch wertvolle Spielzeug zu reparieren, zu säubern, auszubessern, zu erfassen und zu katalogisieren. Bei Spielen, so Ulrich Krüger, wird geschaut, ob sie vollständig sind. Und manchmal dann aus zwei Spielen eins gemacht, wenn etwa Spielsteine fehlen.
Daniela Lütje vom Verein "Helfende Hände" freut dieses Engagement, denn der Verein wird letztlich dafür sorgen, dass die Spenden auch bei Kindern von bedürftigen Familien ankommen. "Im November und Dezember werden wir wieder unser Kinderweihnachtslädchen öffnen", erzählt die Stadträtin, dort könnte das Spielzeug gut Verwendung finden.
Lütje, die selber zwei Kinder hat, weiß, dass sich oftmals in Schränken, auf Regalen und im Keller Spielzeug stapelt, mit dem die eigenen Kinder nicht mehr spielen, das aber andere Kinder glücklich machen kann, deren Eltern sich solche Spielsachen nicht leisten können.
Deshalb hoffen Daniela Lütje, Jens Krause und Peter Lindner weiter auf Spenden. Ob technisches Spielzeug, Puppen, Drei- oder Fahrräder oder auch Puppenhäuser und Kaufläden - es wird gern alles angenommen. Außer Kuscheltiere - aus hygienischen Gründen.
Aber es sollte nur Spielzeug gespendet werden, das noch genutzt werden kann. "Wir geben nur das Spielzeug ab, was wir auch unseren eigenen Kindern geben würden", betont Lindner.
Mitteldeutsche Zeitung 06.03.2012
Im Rahmen des überregionalen Bürgerpreises können Bewerbungen noch bis zum 30. Juni eingereicht werden. Das Thema 2012 : "Engagiert für junge Leute":
Mitteldeutsche Zeitung 04.04.2012
Das neueste Projekt dreht sich um gesundes Essen. (FOTO: ARCHIV)
Dessau-Rosslau/MZ.
Auf einer Mitgliederversammlung am Montagabend wählten die Mitglieder des Vereins "Helfende Hände" Henrik Pregel einstimmig zum Vereinsvorsitzenden. Der 44-Jährige ist Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse in Dessau und lebt seit Mitte 2011 in der Stadt. "Wenn man irgendwo ankommen will, gehört es für mich dazu, sich zu engagieren, und was wäre dafür besser geeignet, als etwas für Kinder zu tun", sagte Pregel. Unter seinem Vorsitz werde der Verein "gerne wachsen" und sich auf stabilere Füße stellen.
Eine Bilanz des Vorjahres und einen Ausblick auf 2012 gab bei der Mitgliederversammlung Vorstandsmitglied Lotte Jüptner. Sie berichtete von fünf Sommercamps, die 2011 für Kinder aus finanziell und sozial schwachen Familien veranstaltet wurden. Ein Benefizkonzert, ein Drachenfest und das Kinder-Märchenland auf dem Dessauer Adventsmarkt seien u.a. weitere Projekte gewesen. Besonders froh ist der Verein darüber, dass ihm seit Januar drei Bürgerarbeiter genehmigt wurden, die die praktische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen tatkräftig unterstützen.
Im laufenden Jahr hat bereits ein Kochkurs in Zusammenarbeit mit dem Kochatelier von Marco Günther begonnen. Bis Oktober will der Kurs den Mädchen und Jungen die Grundlagen gesunder Ernährung vermitteln. "Damit hoffen wir, dass die Kinder auch ihre Eltern an die Hand nehmen", so Lotte Jüptner. Nachdem bereits ein Winterferienlager für 15 Kinder veranstaltet wurde, sind für den Sommer sechs Durchgänge in drei Ferienorten geplant.
Intensiviert werden soll in den kommenden Monaten die Zusammenarbeit mit dem Anhaltischen Theater, dessen Generalintendant André Bücker auf der Mitgliederversammlung in das Kuratorium des Vereins "Helfende Hände" gewählt wurde. Weitere Vorhaben in diesem Jahr sind eine Trickfilmwerkstatt, erneut eine Weihnachtsaktion und ein großes Benefizfrühstück anlässlich des Anhalt-Jubiläums im Rathaus-Center. Außerdem haben in dieser Woche die Renovierungsarbeiten in einer Wohnung in der Kavalierstraße 18 begonnen, die dem Verein fortan als Anlaufpunkt im Zentrum der Stadt zur Verfügung steht. Mit der Ganztagsschule Zoberberg wurde auf der Mitgliederversammlung am Montag zudem ein Kooperationsvertrag unterzeichnet.
Wie Schatzmeisterin Lisette Dornfeld den Vereinsmitgliedern und Gästen berichtete, wurden im Jahr 2011 Spenden in Höhe von 22 639 Euro gesammelt. Sie flossen zu 70 Prozent in die Finanzierung der Sommerferienlager und stammen von 29 Spendern. 1 178 Euro wurden für Sportpatenschaften gegeben, die der Verein Kindern anbietet. Eine finanzielle Hilfe sei zudem die Auszeichnung mit dem Bürgerpreis der Stadtsparkasse gewesen, die mit 1 100 Euro dotiert war. Auch für das laufende Jahr ist der Verein "Helfende Hände" wieder auf rund 20 000 Euro Spenden angewiesen, um alle geplanten Hilfsangebote realisieren zu können.
Äußerst lobend über die Arbeit des Vereins äußerte sich am Montagabend dessen Kuratoriumsvorsitzender Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt. "Was hier heute präsentiert wurde, zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind", sagte er. Es sei eine Vielfalt bei den Projekten entstanden, die ihresgleichen sucht. "Je mehr wir hier heute bewegen, umso weniger Probleme werden wir in späteren Jahren haben", so der Vorsitzende des Kuratoriums. Bei der Mitgliederversammlung wurde ihm und dem Vereins-Schirmherrn Dr. Joachim Zagrodnick ein hölzernes Universalstapelspiel überreicht, das einer der neuen Bürgerarbeiter mit den Kindern in der Werkstatt produziert.
Mitteldeutsche Zeitung 20.11.2008
Einen Spendenscheck über 500 Euro übergeben Schulträger, Schulleiterin und Schüler der Evangelischen Grundschule an den Kiez e.V.(.l.). (FOTO: SEBASTIAN)
Es war mal kein wohltätiger Banker oder Unternehmenschef, der am Donnerstag den Scheck überreichte: Die Spende für das Projekt "Helfende Hände" vom Kulturellen Informations- und Einwohnerzentrum (Kiez e.V.) kommt aus kleinen Händen, und das Lächeln für den Fotografen musste nicht extra aufgesetzt werden: Voller Stolz überreichten Kinder, Schulleiter und Schulträger der Evangelischen Grundschule das symbolische Plakat an Andreas Gelies, den Kiez-Vorstandsvorsitzenden.
Gesammelt wurden die Spenden beim Festgottesdienst in der Petruskirche Anfang November zum 10-jährigen Bestehen der Evangelischen Grundschule in der Dessauer Schillerstraße. Für "Bedürftige der Stadt" ging die Kollekte um. Und in der Evangelischen Grundschule dem Haus machten sich Pädagogen, Schüler und Eltern gemeinsam Gedanken über die Verwendung des Erlöses. Das Leitmotiv war bald gefunden: Kinder helfen Kindern. "Damit fühlen sich die Schüler direkt angesprochen", so Schulleiterin Bärbel Eipert, deren Zöglinge dreispurig im Spenden-Zug mitfahren. Da ist zunächst die Spendenaktion für die "Helfenden Hände" des Kiez e.V., dann haben die Grundschüler Geschenke gepackt für das überkonfessionelle christliche Hilfswerk bei der internationalen Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" des Vereins "Geschenke der Hoffnung". Dann wurde zum Martinsfest die Parabel vom Teilen mit Bedürftigen gespielt und gesehen. Schließlich sammeln die dritten und vierten Klassen noch bis Weihnachten für das Unicef-Projekt "Schule aus der Kiste" zur Friedensdekade. "Wir haben schon viel gemacht", meinte Bärbel Eipert, umringt von den nachdrücklich nickenden Mädchen und Jungen.
Als Spendenempfänger dankte Andreas Gelies den fleißigen Absendern herzlich. Mit der Spende der Evangelischen Grundschule unter der Trägerschaft der Diakoniegesellschaft Wohnen und Arbeiten mbH, sei der Grundstock gelegt für die nächste Ferienaktion für bedürftige Kinder aus sozial schwachen Familien. Auch 2009 will der Kiez e.V. über Kinderpatenschaften und allein aus Spendenmittel Feriendurchgänge organisieren. Diese 2007 mit Unterstützung des THW in einem Zeltlager am Leopoldshafen begonnene und auch 2008 an der Elbe und im Harz wiederholte Ferienaktion ist eine der Kiez-Säulen im Projekt "Helfende Hände" gegen Kinderarmut.
"Seit zwei Monaten werben wir wieder bei den Bürgern und in Unternehmen um Unterstützung für diese Aktion", hofft Gelies auf die erfolgreiche dritte Auflage.